#16 von Irrungen und Wirrungen

Hallo ihr da draußen.

Kennt ihr mich noch? Ich bin die, die vor zwei Jahren Besserungen gelobt hat und dann für eine Ewigkeit verschwunden ist. Zumindest hier von dem Homepageblog. Wahrscheinlich könnte ich hundert Gründe finden, warum ich mich nicht habe Blicken lassen. Dabei reicht ein Grund – oder? Und der ist der: ich hatte schlichtweg nichts zu sagen.

Nichts was in diesen Blog gehört hätte. Dachte ich.

In den letzten Wochen habe ich diese Homepage aktualisiert und überlegt, was ich hier schreiben könnte. Erst vor ein paar Minuten ist mir aufgefallen, dass ich hier ja ähnliche Dinge wie auf Instagram schreiben könnte. Von Dingen, die mich begeistern, die mich fordern, die mich runterziehen. Ich könnte ehrlich zu euch sein und euch auf meinem Weg vom nächste Projekt mitnehmen. Wie das genau aussehen soll? Keine Ahnung!

Wie wohl jeder auf der Welt, stecke auch ich in einem Coronatief. Ich bin genervt, weil die anderen Menschen genervt sind. Ihre Launen springen auf mich über. Ich halte mich seit fast einem Jahr an die Maßnahmen, habe so gut wie kein Sozialleben mehr und würde ich nicht normal zur Arbeit gehen, würde ich vereinsamen. Und das sage ich, die es eigentlich liebt allein zu sein. Inzwischen nicht mehr so. Mir fällt die Decke auf den Kopf, weiß zeitweise nichts mit mir anzufangen und vergeude meine Zeit mit Sendungen wie Frauentausch. Zieht euch das mal rein.

Ich versuche zu schreiben. Klappt nicht. Klappt doch. Klappt meistens nicht so, wie ich es will. Zudem habe ich eine Veröffentlichung vorzubereiten, doch auch dafür kriege ich den Arsch nicht hoch. Weil ich nichts mehr hasse, als genau das zu tun, was gemacht werden muss. Zu überarbeiten und den Buchsatz zu erstellen. Dabei steckt mein gesamtes Herz in diesem Roman. Zwei Jahre Arbeit steckt dort drinnen. Den kompletten Sommerurlaub habe ich intensiv damit verbracht, dieses Manuskript zu schreiben. Und ich liebe die gesamte Geschichte, liebe die Charaktere, liebe die gesamte Welt und liebe, wie sich alles entwickelt hat. Also, warum kriege ich den Arsch nicht hoch?

Ich kenne die Antwort. Doch wollt ihr sie auch hören?

Ich habe Angst.

Davor, dass diese Geschichte nicht gemocht wird. Davor, dass Fantasy gerade total out ist. Davor, dass die Geschichte zerrissen wird. Davor, und das ist noch viel schlimmer, dass sie niemand lesen wird. Dass ihr niemand die Chance geben wird, zu zeigen, wie viel Herzblut darin steckt und wie wundervoll sie ist.

Created with GIMP

Hier seht ihr Auszüge aus einer Rezension von einer Testleserin. Eigentlich total positiv oder? Ja, das finde ich auch. Und ich weiß ja auch, wie toll meine Geschichte ist (das mag jetzt eingebildet klingen, aber jeder Autor liebt seine Geschichten!), aber die Gedanken sind da und ich habe die tolle Fähigkeit, mich mit meinen Gedanken zu erhängen. Ja, ich weiß, du verdrehst jetzt die Augen. Aber es ist Fakt und die Ängste sind nun mal da. Wahrscheinlich hat sie jeder Künstler. Doch die meisten schweigen und lassen es sich nicht anmerken. Ich bin die meiste Zeit auch so. Doch heute Abend nicht. Kaum einer weiß, wie viel Schweiß und Tränen in einer Geschichte stecken. Wie viele Zweifel in einem Keimen, die einem vielleicht sogar den Schlaf rauben. Oder das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Dass man übersehen wird, weil der Buchmarkt riesig ist. Es ist Fakt, dass es so ist. Ich habe immer gesagt, ich schreibe nicht, um reich zu werden und das gilt nach wie vor. Aber ich will auch, dass meine Geschichten gelesen werden. Weil sie unperfekt perfekt sind. Etwas anderes will ich gar nicht. Damit meine ich nicht Piraterie – denn da bin ich nicht unsichtbar! Was total scheiße und ein anderes Thema ist.

Ich wünsche mir, dass mein Roman mehr als 3 Leute lesen werden. Wie ich das anstelle? Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es schaffen. Denn das ist die Geschichte auf jeden Fall wert! Die Angst ist da aber die Hoffnung auch! Ich will mich nicht mehr von diesen Zweifeln irren lassen.

XOXO

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